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News > PRO-GE/UNDOK: Schließung der Beratungsstelle gegen Ausbeutung droht

Bis jetzt keine Zusage des Sozialministeriums für eine Weiterförderung. Unterstützung läuft Ende Mai aus.

Wien (OTS) - Die UNDOK-Anlaufstelle setzt sich seit 2014 für die Rechte von undokumentiert arbeitenden Menschen in Österreich ein. Durch vielfältige Angebote wie Beratung und Unterstützung, Workshops sowie politische Interessenvertretung versucht sie, die Arbeits- und Lebensbedingungen von ArbeitnehmerInnen ohne bzw. mit unsicherem Aufenthalt oder eingeschränktem Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern.

Finanziert wird die Anlaufstelle zum größten Teil mit einer jährlichen Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und KonsumentInnenschutz (BMASGK). Die diesjährige Förderperiode endet mit Ende Mai 2018. Trotz dieser nahenden Frist erhielt die Trägerorganisation, der Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender, bisher keinen Bescheid über die Weiterfinanzierung der Anlaufstelle. Daher befürchtet UNDOK, dass seitens des Ministeriums geplant ist, die Förderung nicht weiterzuführen und mit Ende Mai auslaufen zu lassen.

Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), betont vor diesem Hintergrund die Bedeutung von UNDOK für die gewerkschaftliche Arbeit in Österreich: „Wir haben in der Beratungspraxis gesehen: Gerade KollegInnen ohne Papiere sind sehr schnell ausbeutbar. Sie arbeiten unter besonders unwürdigen und gefährlichen Bedingungen, ihnen werden ihre Löhne vorenthalten, sie müssen ohne Bezahlung bis zu zwölf Stunden arbeiten und nicht selten sind sie mit Gewalt konfrontiert. Diese Missstände zu bekämpfen und den betroffenen KollegInnen zu helfen – genau dafür ist UNDOK da, und für uns als Gewerkschaft ist es wichtig, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen.“

Ein Auslaufen der Förderung hätte schwerwiegende Konsequenzen: Für die UNDOK-Anlaufstelle und somit für die Lage von undokumentiert Arbeitenden, aber auch für alle ArbeitnehmerInnen in Österreich. Zum einen würde es das Ende einer in Österreich einzigartigen und auch international vorbildlichen Beratungsstelle bedeuten. Damit verbunden wäre der Wegfall von Unterstützungsmaßnahmen für jene ArbeitnehmerInnen, die am stärksten von Arbeitsausbeutung betroffen sind.

Zum anderen hätte eine solche politische Maßnahme weitreichende Folgen für den gesamten österreichischen Arbeitsmarkt. Denn die soziale und rechtliche Diskriminierung undokumentiert Arbeitender hat negative Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft: ArbeitgeberInnen wird es dadurch erleichtert, sozial- und kollektivvertragliche Standards zu unterlaufen. Die Stärkung der Rechte undokumentiert Arbeitender ist somit essentiell, um der Negativspirale durch Lohn- und Sozialdumping entgegenzuwirken. Dies betont auch Dwora Stein, Bundesgeschäftsführerin der GPA-djp: „Wenn undokumentiert arbeitende Menschen um ihren Lohn und ihre Rechte betrogen werden, dann ist es unsere menschliche Pflicht ihnen zu helfen und beizustehen. Es gibt auch ein gesellschaftliches Interesse, diese Form der Ausbeutung zu unterbinden. Lohn- und Sozialdumping schadet allen arbeitenden Menschen und führt somit letztlich zu einer Schwächung der Position aller ArbeitnehmerInnen.“

Rückfragen & Kontakt:

Can Gülcü
Öffentlichkeitsarbeit
UNDOK-Anlaufstelle
Mobil: 0650/537 30 50
E-Mail: guelcue@undok.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NGB0004

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180514_OTS0137/pro...
Quelle: OTS0137, 14. Mai 2018, 14:02


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